In den vergangenen Monaten verwirren einige Vorschläge zum Neubau der B 472 zur Umgehung von Huglfing und Oberhausen die Bevölkerung. Bernhard Maier, einer der drei Vorsitzenden der Umweltinitiative Pfaffenwinkel e. V., nimmt dazu Stellung:
Unbestritten ist, dass Huglfing und Oberhausen durch viel zu viel Durchgangs- und Schwerlastverkehr belastet werden. Dieses Problem sollte aber nicht durch zusätzlichen Straßenbau gelöst werden, sondern durch den Ausbau bestehender Trassen, die dadurch an Verkehrssicherheit gewinnen würden.
Konkret heißt das für die Umfahrung von Huglfing und Oberhausen:
Eine Umwelt und Menschen schonende Variante führt auf der B 2 und der Staatsstraße 2057 bzw. 2058 um die Ortschaften herum. Die Fahrbahnen müssten (wie teilweise bereits geplant) auch an der Ettinger Senke auf drei Spuren erweitert und in Etting zum Schallschutz tiefer gelegt werden. Außerdem müsste für den landwirtschaftlichen Verkehr eine Möglichkeit zur Straßenquerung geschaffen und die Kreuzungssituation an der Südspange verbessert werden. Eine zusätzliche Beschilderung an der Abzweigung der B 472 (Fahrverbot für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t, Anlieger frei) müsste auf die neue Streckenführung hinweisen.
Gegen Straßenneubau sprechen neben dem Landschaftsverbrauch und den Kosten folgende Gründe:
- Der Neubau mit der Variante B 2 „Kieswerk Oberland“ bis zur Kreuzung B 472 Oberhausen-Berg mit Unterführung der Bahnstrecke wird eine Verlängerung der Kreisstraße WM 15 nach Peißenberg-Wörth und ist allein schon deshalb abzulehnen.
- Der Neubau mit der Variante B 472 „Ammerberg/Kellerberg“ mit Unterführung (Tunnel?) bis nach Etting (EU-Naturschutz-Gebiet!) ist abzulehnen, da er durch schützenswerte Gebiete führt und nicht viel kürzer ist als die Variante auf bestehenden Straßen.
- Eine Variante entlang der Bahnlinie ist zu aufwändig, da sie größtenteils in Hanglage verläuft.
- Rettungsfahrzeuge brauchen keine neuen Straßen, denn sie nutzen bei geschlossenen Schranken am Bahnübergang B 472 in Huglfing geteerte Feldstraßen entlang der Bahnlinie nach Thalhausen.
Warum soll Natur zugepflastert werden, wenn eine Verbesserung der Verkehrssituation durch Verkehrszeichen (siehe Vorschläge) erreicht werden?
Im Prinzip muss gelten: Erhalt und Sicherheit geht vor Straßenneubau!