Eindrücke von der Demonstration vor dem Firmengelände
Ausschnitt aus der Rede von Josef Metzger vom Dachverband „DAS BESSERE MÜLLKONZEPT Bayern e. V“
Luftschadstoffe/Emissionen:
Behörden und Betreiber verstecken sich häufig hinter den Luftschadstoffgrenzwerten der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) und der Technischen Anleitung Luft. In den letzten 30 Jahren haben sich die Emissions-Grenzwerte nicht wesentlich verschärft, sie sind in unseren Augen viel zu lasch und schützen nicht ausreichend die Gesundheit der Bevölkerung. Sie sind weder nach gesundheitlichen noch epidemiologischen Untersuchungen festgelegt worden. Die Grenzwerte sind häufig nach der technischen und finanziellen Machbarkeit festgelegt worden.
Wir haben heute in der 17. BImSchV für 27 Gifte und Stoffgruppen Emissions-Grenzwerte, wobei nur 8 rund um die Uhr, die restlichen Gifte nur einmal im Jahr nach Ankündigung gemessen werden.
In dieser neuen Anlage in Altenstadt sollen jetzt zu hochbelastetem Altholz zusätzlich noch Alttextilien, Teppiche und Kunststoffe verbrannt werden.
Ein Beispiel für die Grenzwerte: Eine angeblich hochtechnische Müllverbrennungsanlage hat einen Grenzwert für Stickoxide von 200 mg/m3 Abluft. Ein Gaskessel, den Sie in ihrem Einfamilienhaus haben, muss einen Grenzwert von 20 mg/m3 Abluft einhalten. D. h. ein einfaches Haushaltsgerät hat einen 10-fach strengeren Grenzwert als die Müllverbrennung.
Gerade in Kunststoffen und Textilien sind über 80 verschiedene Gifte enthalten, die zwar in der europäischen Chemikalienrichtlinie als krebserregend, persistent (in der Natur nicht abbaubar) und erbgutschädigend deklariert sind, für die es aber in der 17. BImSchV keine Grenzwerte gibt. Das ist ein Skandal. Deutschland hat in diesem Bereich nicht die strengsten, sondern sehr lasche Grenzwerte.
Thermische Verwertung/Energieeffinzienz
Jeder Anlagenbetreiber spricht von thermischer Verwertung des Abfalls, als ob hier ein Großteil der in den Brennstoffen enthaltenen Energie genutzt wird. Gerade hier in Altenstadt, wo Herr Schuster versprochen hat, den größten Teil der erzeugten Energie – nämlich der Abwärme – zu nutzen, ist das bis heute nicht eingehalten worden. Die derzeitige Anlage arbeitet energetisch ineffizient. Wo soll denn in dieser schönen, ländlichen Umgebung ein Großabnehmer für Wärme gefunden werden. Im Übrigen könnte ein 5-faches an Energie eingespart werden, wenn die Kunststoffe und Textilien stofflich verwertet würden. Auch die gesamten Emissionen sind beim Recycling wesentlich niedriger als bei der Müllverbrennung.
Bitte beachten Sie auch die Salamitaktik von Herrn Schuster. Erst verbrennt er nur unbehandeltes Holz, danach giftiges Altholz – und jetzt die Müllverbrennung! Eine Müllverbrennung erzeugt hochgiftige Schlacken und Filterstäube, auch für diese müssen Deponien geschaffen werden. Wehret den Anfängen!
Diese geplante Müllverbrennung verhindert, dass die Klimaziele von Paris eingehalten werden. Die Energieeffizienz ist miserabel, sie zerstört eure Heimat, die schöne Natur, sie dient einer gigantischen Ressourcenvernichtung und ist ökologisch absolut nicht nachhaltig. Mit dem Heizkraftwerk, der Papierfabrik, den Industrie- und Gewerbegebieten und der Verkehrsbelastung im Raum Schongau ist das Maß voll. Wir fordern: Keine weiteren Belastungen für diese Region!
Was können sie dagegen tun:
• Sprechen Sie bitte mit Ihren Nachbarn, Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen.
• Schreiben Sie Leserbriefe, nehmen Sie an allen organisierten Veranstaltungen teil. Damit dies möglich ist, müssen Sie die Organisatoren mit finanziellen Mitteln mittels Ihrer Spenden ausstatten. Nur wenn viele Leute hier sich engagieren und ein breites Bündnis gegen diese Wahnsinnsanlage entsteht, wird der Anlageninvestor nicht von der Politik unterstützt – Politiker wollen wiedergewählt werden.