Foto: Martin Kayser
Rund 70 Interessierte waren am 14. März der Einladung der Umweltinitiative Pfaffenwinkel, des Bürgerforums Buntes Fuchstal und des Bundes Naturschutz zu einer Informationsveranstaltung zur Reaktivierung der Fuchstalbahn in das Sportzentrum Landsberg gefolgt.
Dabei stellte nach der Begrüßung durch Arbeitskreissprecher Harald Baumann der Regionalreferent des Naturschutzbundes Thomas Frey dar, dass man die angestrebten Klimaziele im Verkehrssektor nicht allein durch die E-Mobilität sondern nur dann erreichen könne, dass man Verkehr vermeide oder auf die Schiene verlagere.
Der Diplomingenieur für Verkehrswesen Andreas Holzhey sprach von 18 000 Fahrzeugen, die täglich die Messstelle auf der B17 am Römerkessel passieren. Damit dürfte auch die Bedingung der Staatsregierung, nämlich 1000 Reisende für die Fuchstalbahn am Werktag, erreichbar sein. Die Bahntrasse sei in einem sehr guten Zustand und könne, abgesehen von der Sicherungstechnik und den Haltepunkten, unmittelbar für den Personenverkehr genutzt werden. An die Kommunalpolitik appellierte er, notwendige Flächen frei zu halten um keine Chancen für die Zukunft zu verbauen.
Jens Klaumünzer aus Landsberg sprach die unmittelbaren Vorteile an, die eine Reaktivierung für die Stadt Landsberg bedeuten würde. So könnten weitere Haltepunkte im Süden und Norden dem Stadtbereich westlich des Lechs eine Bahnanbindung bringen. Der Geschäftsführer des Verbands „Romantische Straße“ Jürgen Wünschenmeyer meinte, dass man auf der ganzen Welt nicht verstehen könne, dass es entlang dieser Tourismusroute kein Schienennetz gebe. Angesichts von schon jetzt 25 Millionen Gästeübernachtungen und 30 Millionen Tagesgästen entlang der Romantischen Straße sprach er von einem „Wahnsinns-Potenzial“ für das Tourismusgewerbe.
Die Moderation des Abends hatte Peter Satzger von der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz übernommen. Zahlreiche Fragen der Anwesenden zeigten, dass man es dabei überwiegend mit Befürwortern einer Reaktivierung zu tun hatte. Unter ihnen waren einige Bürgermeister, Kreisräte und die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel, letztere sprach das Problem des „Flaschenhalses“ an, den die Bahnstrecke zwischen Fürstenfeldbruck und Pasing darstellt und der eine weitere Entwicklung behindert. Einig war man sich auch, dass die Voraussetzung für eine Reaktivierung der Einsatz der Kommunalpolitik sei und dass man bei der Betrachtung des Potenzials nicht nur den Abschnitt von Landsberg nach Schongau betrachten dürfe, sondern vielmehr den Verkehr auf den angrenzenden Strecken nach München, Augsburg, Peiting und Weilheim.
Riesig war auch das Interesse an den ausgelegten Broschüren und Postkarten, die an Mitglieder der Staatsregierung und an Abgeordnete gerichtet sind.
Als nächster Schritt steht nun am 21. März der Beschluss des Landsberger Kreistags über die Anerkennung der Reaktivierungskriterien der Staatsregierung an. Danach würde durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) eine Potenzialanalyse erstellt werden. Hierfür sei es laut Andreas Holzhey erforderlich, dass sämtliche Anliegergemeinden umfassende Angaben zu den jetzigen und möglichen Potenzialen wie Gewerbe oder touristische Ziele machten. Der Befürworter der Reaktivierung, Bürgermeister Erwin Karg aus Fuchstal war bei der Veranstaltung anwesend.
Andreas Hoehne