Häufig gestellte Fragen

Wann kommt die Fuchstalbahn?

Viel hängt von den politischen Rahmenbedingungen ab. Sollte eine Reaktivierung der Fuchstalbahn von allen Entscheidungsträgern unterstützt werden, ist mit mehreren Jahren Planungsvorlauf zu rechnen. Für die reinen Bauarbeiten sind weitere zwei Jahre zu veranschlagen.

Ich fahre sowieso Auto. Was hätte ich denn von der Bahn?

Kann es sein, dass Ihr Auto auch mal in der Werkstatt steht? Oder Sie wollen zum Oktoberfest nach München fahren und dort etwas trinken? Und denken Sie an die steigenden Spritpreise, so dass es unter Umständen eines Tages viel günstiger ist, mit der Monatskarte mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Nebenbei tragen Sie auch noch zum Umweltschutz bei und sparen sich in der Familie das Zweitauto.

Sind Express-Busse nicht die sinnvollere und billigere Lösung?

Um halbwegs konkurrenzfähige Fahrzeiten anbieten zu können, müssten Express-Busse auf direktem Weg über die B17 zum Bahnhof Kaufering fahren. Eine Bedienung der Landsberger Innenstadt würde wertvolle Fahrzeit kosten, die Fuchstal-Gemeinden könnten gar nicht bedient werden. Zusätzlich müsste der Busverkehr im Fuchstal aufrechterhalten werden, auch zwischen Landsberg und Kaufering ergäbe sich ein Parallelverkehr mit Bus und Bahn. Eine Führung des Express-Busses nur zwischen Schongau und Landsberg wäre nicht sinnvoll, da dann der wichtige Umsteigeknoten Kaufering nicht erreicht würde.

Wird denn überhaupt jemand mit der Fuchstalbahn fahren, die Busse sind doch heute schon leer?

Dass jemand mit der Bahn fahren will, ist natürlich Voraussetzung dafür, dass die Reaktivierung kommt. Das wird ein Gutachten klären. Die Busse sind deswegen so leer, da sie nur sehr unregelmäßig und nicht nach 19 Uhr oder am Sonntag verkehren. Auch ist es unpraktisch, wenn ich mit der Bahn weiter weg fahren will. Ich komme zwar mit dem Bus bis Landsberg, dann muss ich dort in den Zug nach Kaufering einsteigen, um weiterzukommen. Das würde sich mit der Fuchstalbahn ändern, die durchgehend nach Kaufering oder Augsburg fahren wird.

Die B17 ist so gut ausgebaut, brauchen wir dann noch eine parallele Bahn?

Wir brauchen die (Fuchstal-)Bahn parallel zur sehr stark befahrenen B 17 zwischen Schongau und Landsberg, denn ein gut getakteter, verlässlicher und sicherer Zug bringt Vorteile für all diejenigen, die nicht mit dem Auto fahren wollen oder können, und bietet zudem gute Anschlüsse an Fernverbindungen.

Ich wohne in Dienhausen und arbeite im Gewerbegebiet Landsberg, die Bahnhöfe sind jeweils weit weg. Ich habe keinen Nutzen von der Fuchstalbahn, warum soll die Fuchstalbahn trotzdem reaktiviert werden?

Es wird immer Fahrstrecken geben, für die das Auto gegenüber dem öffentlichen Verkehr die günstigere Wahl sein wird. Allerdings lassen sich Bahn und Fahrrad gut kombinieren und dadurch auch dann Fahrten mit dem Auto – oder gar das Auto selbst – einsparen, wenn Wohnort und Ziel nicht in unmittelbarer Nähe eines Bahnhofs liegen. Durch eine Reaktivierung der Fuchstalbahn werden Straßen und Parkplätze und insbesondere der Park&Ride-Platz in Kaufering entlastet, wovon auch diejenigen Personen profitieren, für die eine Nutzung der Fuchstalbahn nicht in Frage kommt.

Welche Fahrzeit von Landsberg nach Schongau wird angestrebt?

Die Fahrzeit sollte nicht so schnell wie möglich, sondern so schnell wie nötig sein.Nachdem eine reaktivierte Fuchstalbahn nicht isoliert betrachtet werden darf, müssen die Fahrzeiten der Anschlusstrecken Schongau-Weilheim und Landsberg-Kaufering-Augsburg beachtet werden. Idealerweise sollten an beiden Streckenenden durchgehende Fahrten oder zumindest gute Anschlüsse geschaffen werden. D.h. die Fahrzeiten der Fuchstalbahn müssen sich an der geplanten Fahrplanstruktur der Nachbarstrecken orientieren. Nach den bisherigen Planungen des Deutschlandtaktes ist eine Fahrzeit zwischen Landsberg und Schongau von ca. 35 Minuten nötig. Dabei können mehrere Zwischenhalte bedient werden.

Kann ich nach Augsburg/München durchfahren oder muss ich umsteigen?

Das kommt auf das noch zu entwickelnde Betriebskonzept an. Gegenwärtig gehen wir davon aus, dass Züge von Schongau ggf. Peiting bis Augsburg durchfahren werden, während nach München ein Umstieg in Kaufering notwendig ist.

Wie laut sind die Züge? Gibt es draußen/drinnen Schallschutz?

Moderne Triebwagen sind deutlich leiser als alte Diesel-Loks. Eine weitere Lärmreduktion kann durch neue Technologien wie z.B. Wasserstoff- oder Hybridantriebe erreicht werden.

Stimmt es, dass er Güterverkehr nachts fährt? Und wie ist das mit dem Lärm?

Derzeit fährt ein Güterzug am frühen Morgen, zwei weitere Güterzüge fahren am späten Vormittag bzw. am frühen Nachmittag. Eine Reaktivierung der Fuchstalbahn für den Personenverkehr darf nicht zu Lasten des Güterverkehrs gehen. Es ist davon auszugehen, dass der Güterverkehr auch nach einer Reaktivierung unverändert fortgesetzt wird.

Werden alte Diesel-Loks zusätzlichen Lärm verursachen?

Nein, Diesel-Lokomotiven werden im Personenverkehr nicht mehr eingesetzt. Moderne Triebwagen sind deutlich leiser. Eine weitere Lärmreduktion kann durch moderne Technologien wie Wasserstoff- oder Hybridantriebe erreicht werden.

Steigt die Lärmbelästigung durch Pfeifen an Bahnübergängen?

Nach einer Reaktivierung werden deutlich mehr Züge durch das Fuchstal fahren. Auch für die zusätzlichen Züge gelten die gleichen Vorschriften, wonach an bestimmten Bahnübergängen gepfiffen werden muss. Ziel ist es jedoch, die Anzahl der durch Pfeifen gesicherten Bahnübergänge so weit wie möglich zu reduzieren oder diese Bahnübergänge sogar ganz abzuschaffen, um das Pfeifen (auch der Güterzüge) vollständig zu vermeiden.

Werden durch den Ausbau der Fuchstalbahn zusätzliche durchgehende Güterzüge fahren (zusätzliche Lärmbelastung)?

Es wird auf der Fuchstalbahn-Strecke nie durchgehende Güterzüge (z. B. wie beim viel diskutieren Brennerzulauf) geben. Aus technischen und topographischen Gründen ist weder die Fuchstalbahn noch die anschließende Pfaffenwinkelbahn für einen Güterdurchgangsverkehr geeignet Das Güterverkehrsaufkommen der Fuchstalbahn stammt ausschließlich von den lokalen Güterbahnhöfen Schongau, Kinsau, Denklingen und Asch-Leeder. Eine Steigerung des Güterverkehrsaufkommens dieser Bahnhöfe ist wünschenswert, da damit gleichzeitig die Straßen der Region entlastet werden.

Wie viele Bahnhöfe/Haltepunkte wird es geben?

Die genaue Anzahl der Haltepunkte muss im Laufe des Planungsprozesses festgelegt werden. Ein wichtiges Kriterium ist die nötige Fahrzeit zwischen den Anschlussknoten Schongau und Kaufering. Nach derzeitigem Stand der Planung des Deutschlandtaktes sind mindestens vier Halte zwischen Schongau und Landsberg möglich. In jedem Fall sollten Hohenfurch und Denklingen bedient werden.

Entsprechen die künftigen Haltepunkte den früheren Bahnhöfen oder werden neue Standorte gesucht?

Die Fuchstalbahn hat keine Anlagen mehr, die für den Personenverkehr genutzt werden könnten. Da alle Haltestellen neu gebaut werden müssen, ist man in der Standortwahl frei. Eine Rücksicht auf historische Standorte ist nicht mehr nötig, zumal die ehemaligen Bahnhofsgebäude für eine Reaktivierung der Fuchstalbahn nicht mehr benötigt werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, die neuen Haltestellen an günstigeren Standorten zu errichten.

Wie komme ich zu meinem Haltepunkt? Kann ich dort parken oder mein Fahrrad unterstellen?

Nach Möglichkeit sollen Busse aus den Orten entlang der Fuchstalbahn zu den Haltepunkten fahren. Wenn Sie mit dem Auto fahren wollen, stehen dort Parkplätze zur Verfügung und es wird für Fahrrad-Abstellmöglichkeiten gesorgt. Wie viele Autoparkplätze es gibt, wird von den jeweiligen Kommunen und vom Bedarf abhängen.

Gibt es die Möglichkeit für Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit in den Zügen und an den Haltepunkten ist mittlerweile allgemeiner Standard.

Können die Züge überhaupt noch halten, nachdem die Bahnhöfe verkauft worden sind?

Es ist richtig, dass eine Reihe von ehemaligen Bahnhöfen meist an Privatpersonen verkauft worden sind. Die Bahnhofsgebäude werden aber nicht mehr gebraucht, da ein moderner Zugbetrieb nur noch sog. Haltepunkte benötigt, d.h. gut zugängliche barrierefreie Bahnsteige mit Unterstand zwecks Wetterschutz, Kaufgelegenheiten für Fahrkarten, i.d.R. ein Automat sowie elektronische Informationstafeln. Hinzu kommen Parkplätze für Park&Ride sowie sichere Fahrrad-Abstellanlagen. Die neuen Halte-punkte müssen nicht zwingend an den historischen Standorten der alten Bahnhöfe eingerichtet werden.

Und was ist mit dem Güterverkehr? Geht denn das beides? Das geht doch sowieso nicht.

Der vorhandene Güterverkehr auf der Fuchstalbahn soll erhalten werden. Ziel sollte sein, das lokale Güterverkehrsaufkommen auf der Fuchstalbahn zu steigern, um die Straßen der Region zu entlasten. Der Güterverkehr benötigt neben dem Personenverkehr eigene Anlagen. Die nach wie vor genutzten Ladegleise in Denklingen und Asch-Leeder sollen erhalten bleiben. Für die Abwicklung des Güterverkehrs kann es nötig werden, ein zusätzliches Begegnungsgleis zu schaffen.

Was ist mit Bahnübergängen? Werden die alle dicht gemacht?

Ein Teil der Bahnübergänge muss technisch gesichert werden und bleibt selbstverständlich für den Straßenverkehr erhalten. Einige Bahnübergänge können auch nach einer Reaktivierung unverändert fortbestehen. Ziel muss es jedoch sein, die Anzahl der Bahnübergänge weiter zu reduzieren. Im Zuge des Ausbaus der Bl7 wurden bereits zahlreiche Bahnübergänge beseitigt.

Weitere Schließungen von Bahnübergängen sind möglich, wobei in den meisten Fällen nur sehr kurze Umwege für den Straßenverkehr in Kauf genommen werden müssen.

Was ist mit dem Übergang in der Katharinenstraße in Landsberg? Dann gibt es doch Staus!

In der Katharinenstraße in Landsberg staut sich der Verkehr ohnehin schon. Zwei Schrankenschließungen pro Stunde würden den Verkehrsfluss kaum zusätzlich behindern. Voraussetzung ist eine Modernisierung der Signal- und Sicherungstechnik, wodurch die Schließzeiten gegenüber dem heutigen Zustand deutlich reduziert und zusätzlich mit den benachbarten Straßenampeln koordiniert werden können.

Ich muss zu meinem (landwirtschaftlichen) Grund und brauche dafür den Bahnübergang.

Sollte ein Bahnübergang die einzige Möglichkeit sein, das Grundstück zu erreichen, muss der Bahnübergang natürlich erhalten bleiben. In den meisten Fällen ergeben sich jedoch nur geringe Umwege über benachbarte Bahnübergänge, die mit heutigen modernen Fahrzeugen und Zugmaschinen kein Problem darstellen. Im Zuge der Auflassung von Bahnübergängen können auch neue Erschließungswege angelegt werden. Ein analoges Vorgehen bei der Anpassung der Erschließungswege ist im Straßenbau üblich und akzeptiert.

Der Schulbus fährt direkt vom Dorfzentrum zum Schulzentrum in Landsberg. Müssen die Kinder zukünftig lange Fußwege zur Bahn zurücklegen?

In bestimmten Fällen können auch in Zukunft direkte Busfahren zum Schulzentrum sinnvoll sein. Allerdings würden die Züge der Fuchstalbahn auch die Haltestelle Landsberg-Schule direkt ohne Umsteigen bedienen. Für einen Teil der Schülerinnen und Schüler würde sich zwar vielleicht ein etwas weiterer Fußweg zur Bahnhaltestelle ergeben, die anschließende Fahrt wäre aber deutlich schneller, komfortabler und sicherer.

Wer zahlt die „Renovierung“?

Im Bahn-Fachchinesisch heißt die „Renovierung“ Streckenertüchtigung. Rechtlich tragen die Anrainer-Kommunen die Baulast für ihr jeweiliges Gebiet. Seit dem vergangenen Jahr sind allerdings die Fördermöglichkeiten für Gemeinden gerade für Reaktivierungen durch den Bund erheblich ausgeweitet worden. So können bis zu 90 % der Planungs- und Baukosten durch den Bund übernommen werden. Die Gemeinden sind bei baulichen Veränderungen der Bahnübergänge sogar vollends befreit. Unklar ist, inwieweit der Freistaat sich an den verbleibenden Kosten beteiligen wird. Derzeit ist hierzu (noch) keine Bereitschaft erkennbar.

Kann ich ein MVV-Ticket ziehen, wenn ich nach München möchte?

Es laufen Bestrebungen, dass zumindest der Landkreis Landsberg in absehbarer Zukunft dem MVV beitritt. Dann können Sie an den Haltepunkten der Fuchstalbahn ein MVV-Ticket lösen, mit dem Sie bis nach München fahren können.