Eine andere Welt ist pflanzbar — Solidarische Landwirtschaft in und um Murnau
Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung ergab, dass sich fast 90% der Deutschen und Österreicher eine ökosoziale „Neue Wirtschaftsordnung“ wünschen. (TAZ Ausgabe vom 03.09.2015)
Die (Finanz-)Krise erzwingt das Suchen nach neuen Möglichkeiten des Zusammenlebens und -arbeitens. Solidarische Projekte erfahren derzeit großen Zuspruch und neue Ideen entstehen. Viele Menschen teilen die Gewissheit, dass wir nicht weitermachen können wie bisher, dass neue Handlungsweisen nötig sind.
Wie können Bürger/Verbraucher eine kleinbürgerliche, regionale, vielfältige Landwirtschaft erhalten, die gesunde, frische Nahrungsmittel erzeugt und die Natur- und Kulturlandschaft pflegt? Wie kann eine Alternative zur bestehenden zerstörerischen Agroindustrie aussehen?
Bei der solidarischen Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht mehr über den (Welt-)Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Teilnehmer/innen selbst organisiert und finanziert wird.
Bei der SoLawi wird z.B. ein ganzer Bauernhof oder eine Gärtnerei finanziert, nicht nur die dort erzeugten Produkte. Es tun sich dabei viele Haushalte zusammen, um die laufenden Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes zu decken. Im Gegenzug erhalten sie dessen Ernteertrag. Durch den persönlichen Bezug erfahren sowohl die Erzeuger als auch die Konsumenten die vielfältigen Vorteile einer dezentralen, marktunabhängigen, gemeinwohlorientierten Landwirtschaft. 60 SoLaWi und 80 Initiativen gibt es schon in Deutschland.
Zu dem selbstorganisierten Film- und Infoabend am 30.09.2015 um 19:30 Uhr laden einige engagierte Bürger ein, die sich auch vor Ort die Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft wünschen. Zu Gast sind Simon Scholl vom Kartoffelkombinat München und Sebastian Girmann vom Biotop-Oberland, Bad Tölz, die für Fragen zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung findet im Vortragssaal des Restaurants „zum Murnauer“ statt, der Eintritt ist frei. Kontakt bei Silke Lühr, 08841/625943.