Vortrag im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss Landsberg/Lech
Nach dem Runden Tisch der Bürgermeister der Anrainergemeinden entlang der Fuchstalbahn, in dem das Eckpunktepapier durch Verkehrsingenieur Andreas Holzhey vorgestellt wurde, hat eine Diskussion in den Gemeinderäten begonnen. Als erste Gemeinde hat sich Fuchstal für eine Reaktivierung ausgesprochen.
Am 22. September 2021 trug Holzhey das Eckpunktepapier den Mitgliedern des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses in Landsberg/Lech vor und beantwortete Fragen. Die Stadträte hatten sich gut vorbereitet, die Fragen waren sachlich und die Stimmung im Gremium war für eine Reaktivierung.
Erster Schwerpunkt des Vortrages war der Anstieg der Einwohnerzahlen in der Region seit der Stilllegung der Fuchstalbahn, der damit verbundene Anstieg der Pendler und der wachsende Verkehr. „Mit dem motorisierten Individualverkehr auf der B17 kann der öffentliche Personenverkehr nicht mithalten“, meinte Holzhey wörtlich. Auf der Nord-Süd-Achse gäbe es eine hohe Nachfrage.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrages waren die Bahnübergänge (BÜ). Nach baulichen Maßnahmen auf der B17 sind von 60 Übergängen 36 übrig geblieben. Davon müssten 10 technisch gesichert werden, einschließlich des Bahnüberganges Katharinenstraße. In den nächsten Jahren müsste die veraltete Technik durch eine automatische, signalabhängige Vollschrankenanlage ersetzt werden. Die Schließzeiten verkürzen sich dadurch, allerdings müssten die Schranken häufiger geschlossen werden. Diese Zusatzbelastung sei vertretbar, so Holzhey. Die Gemeinden sind von den Kosten bei Baumaßnamen von BÜ vollständig befreit. Die Kosten werden zwischen Bund, Land und der DB aufgeteilt.
Die Fragen bezogen sich u.a. auf eine evtl. Lärmproblematik, die Andreas Holzhey entkräften konnte, nach behindertengerechten Anlagen (‚das ist Standard‘), den Betriebszeiten (zwischen 5:00 bis 24:00 Uhr, ,ist Standard‘), Park&Ride (zusammen mit weiteren begleitenden Maßnahmen), der weiteren Vorgehensweise und ein Statement des 2. Bürgermeisters Moritz Hartmann, der auf Klimaschutz und der Mobilitätswende hinwies, auch dass die Gemeinden in ein interkommunales Projekt (‚alle in einem Boot‘) einzubinden sind.
Andreas Holzhey schloss seinen Vortrag mit dem Appell „Dinge zu verhindern, die die Bahn verhindern‘“, konkret bei Grundstücksvergaben sowie bei der Verabschiedung von Gremienbeschlüssen der beteiligten Kommunen und Körperschaften.
Harald Baumann
2 Kommentare
Ja, ich finde es richtig toll wenn die Strecke zwischen Landsberg und Schongau reaktiviert wird. Aber wann soll mit dem Bau begonnen und wann abgeschlossen werden.
Hallo Arian,
danke für Deine Frage. Viel hängt von den politischen Rahmenbedingungen ab. Sollte eine Reaktivierung der Fuchstalbahn von allen Entscheidungsträgern unterstützt werden, ist mit mehreren Jahren Planungsvorlauf zu rechnen. Für die reinen Bauarbeiten sind weitere zwei Jahre zu veranschlagen.
Derzeit beraten die Gemeinden entlang der Strecke eine Reaktivierung. Einige sind dafür, andere haben Einwendungen, insbesondere was Kosten, Haltepunkte und den Umbau von Bahnübergängen betrifft. Leider gibt es noch keinen Zeitplan für Planung und Bau.
Du könntest uns unterstützen, z.B. mit einer Postkarte an Ministerpräsident Söder. Einzelheiten von mir unter 0171-1788486 (what apps) oder unter meiner Mail-Adresse. Oder auch zu einem Treffen des Arbeitskreises Fuchstalbahn kommen. Das nächste Treffen ist unter Aktuelles angegeben.
Grüße aus Schongau
Harald Baumann
Sprecher des Arbeitskreises Fuchstalbahn
in der Umweltinitiative Pfaffenwinkel