Bericht von der UIP-Jahreshauptversammlung am 19. Januar 2017 in Peiting
Schäferstündchen, Hirtenbrief und Panflöte – die etwa dreißig Besucher der UIP-Jahreshauptversammlung wissen nun, wo diese Begriffe herkommen, und haben noch viel mehr über die Schäferei erfahren. Heinz Förder zeigte in seinem Film „Vom Guten Hirten zum Landschaftspfleger“, wie sich die Entwicklung von der 3-Felder-Wirtschaft zum Maisanbau auf die Schäferei auswirkte und wie der frühere Einklang mit natürlichen Abläufen verloren ging. Heute sprechen weniger ökonomische als ökologische Gründe für die Schafhaltung. Denn für die Biotoppflege sind Schafe und Ziegen unersetzlich. Sie verhindern Verbuschung, transportieren Samen und fördern so die Artenvielfalt. In ihren Trittspuren entstehen Habitate für Kleinorganismen.
Nach dieser pastoralen Einstimmung begann die eigentliche Mitgliederversammlung und Hans Schütz verwies auf die vielfältige Vernetzung der UIP mit anderen Organisationen im Pfaffenwinkel. Der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit mit dem OHA, dem Besseren Müllkonzept, dem Förderverein Nationalpark Ammergebirge, dem Bund Naturschutz, dem Lebensraum Lechtal e.V. der Lech- und der Ammerallianz sowie der Solidargemeinschaft Weilheim-Schongauer Land haben die UIP zu einem anerkannten Akteur für den Umweltschutz im Landkreis gemacht. Es gab erfreuliche Entwicklungen zu berichten:
- Der BN Weilheim-Schongau unterstützt (wie viele andere Organisationen) die Bemühungen für einen Nationalpark Ammergebirge.
- Die Pfaffenwinkelbahn hat gute Chancen bis zum Schongauer Krankenhaus verlängert zu werden.
- Die Ammer soll als „Referenzfluss für einen Alpenfluss“ erhalten bleiben und weiter renaturiert werden.
Dann folgte der Rechenschaftsbericht der drei gleichberechtigten Vorsitzenden: Bernhard Maier berichtete über das Bürgerbegehren Peiting, das mit Beratung von Mehr Demokratie e.V. durchgeführt wurde und zwar keinen Erfolg hatte, aber immerhin gezeigt hat, dass 20 Prozent der Abstimmenden einen Erhalt der Bäume wünschen. Franz Harbers hob die Bedeutung des Projekts Nationalpark Ammergebirge hervor, das die UIP tatkräftig unterstützt, und erläuterte, wie er künftig als Schriftführer mit Hilfe von Excel erreichen will, dass die Behandlung eines Themas in den Sitzungsprotokollen leichter nachverfolgt werden kann. Gerhard Kral kündigte an, dass Mitte März auf einer Pressekonferenz die Neuauflage der Penzberger Broschüre „Lust auf Natur in unseren Gärten“ vorgestellt werden wird. An deren Überarbeitung waren neben dem Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege und dem Bund Naturschutz auch die UIP und vor allem vier Studenten der Katholischen Stiftungsfachhochschule Benediktbeuern beteiligt.
Themen der UIP-Presseveröffentlichungen waren Vorträge über TTIP/CETA und das Ammergebirge, der Lech-Film von Heinz Förder sowie das Peitinger Bürgerbegehren, aber auch ein Bericht über eine Exkursion an die Ammer, die im Rahmen des „Blauen Bandes“ , einer Initiative des LBV, stattfand und Teil eines UIP-Projektes ist, das 2017 mit einer Müllsammel- und Kunstaktion weitergehen soll.
Laut Kassenbericht von Leo Barnsteiner beträgt das Vereinsvermögen (nicht zuletzt dank einer Spende von 1.000 Euro aus dem Nachlass von Herwarth Stadler) mehr als 5.000 Euro, obwohl die Mitgliedsbeiträge für 2017 noch nicht eingezogen worden sind.
Bei den anschließenden Wahlen, die alle zwei Jahre stattfinden, wurden Bernhard Maier und Gerhard Kral als Vorsitzende, Leo Barnsteiner als Kassier und Michael Kirchbichler als Organisationsleiter wieder gewählt. Franz Harbers übernahm das Amt des Schriftführers. Laut Satzung müssen jedoch drei Vorsitzende gewählt werden und die bisherige Pressesprecherin kandidierte nicht mehr. Zwei Vorstandsposten blieben also unbesetzt. Deshalb wird bald eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden, bei der über die Zukunft der UIP entschieden wird.